wollen Sie blenden oder funktional sein? Wenn das Erste Ihr Ziel ist, ist die Kreation einer einzigartig aussehenden, komplizierten Uhr mit ebenso einzigartigen Funktionen der richtige Weg. Wenn Sie sich für das Zweite entscheiden, geht es um schlichte Funktionalität. Als Genus 2019 seine erste Kreation, die GNS1, herausbrachte, wollte die kleine unabhängige Marke blenden. Und das tat sie. Die GNS1 war ein durchbrochenes Spektakel, bei dem nicht nur Brücken, Räder und Hebel im Mittelpunkt standen, sondern auch ein mechanisches, schlangenartiges Objekt aus 11 Teilen, das sich um die beiden zentralen Zähler auf dem Zifferblatt bewegte. Die neue Genus GNS2 hat zwei dreiteilige schlangenartige Kreaturen, die sich um das Zifferblatt bewegen, um die Zeit anzuzeigen. In gewisser Weise ist die GNS2 dem Brückenechsen sehr ähnlich.
Erzählen Sie mir nicht, dass Sie den Brückenechsen nicht kennen. Der Brückenechsen (oder Sphenodon punctatus) ist ein Reptil, das nur in Neuseeland vorkommt. Obwohl er wie eine Eidechse aussieht, gehört er zur Ordnung der Rhynchocephalia. Dieser „lebende Dinosaurier“ ist nicht nur der einzige Rhynchocephalus, der derzeit auf unserem Planeten lebt, sondern auch in Bezug auf die Evolution ein außergewöhnliches Wesen. Der Evolutionsbiologe und Experte für alte DNA, Professor David Lambert, und sein Team vom Allan Wilson Centre for Molecular Ecology and Evolution haben DNA aus den Knochen von Brückenechsen geborgen, die bis zu 8.000 Jahre alt sind. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass sich Brückenechsen auf DNA-Ebene schneller entwickelten als jedes andere bisher untersuchte Tier. Auf EurekAlert! sagt Professor Lambert: „… die Brückenechse hat die höchste molekulare Evolutionsrate, die je gemessen wurde.“ Der mikromechanische „Organismus“ namens GNS1 brauchte jedoch nur fünf Jahre, um sich zu GNS2 zu entwickeln – einem Brückenechsen nicht unähnlich.
Genus GNS2: Evolution und Kompromiss
Genus ist eine unabhängige Uhrenmarke, die vom Uhrmacher Sébastien Billières und seiner Geschäftspartnerin Catherine Henry gegründet wurde. Billières konnte sein großes Talent als Mitglied des Opus V-Projektteams bei Harry Winston zeigen, wo er mit Felix Baumgartner, einem der Männer hinter Urwerk, zusammenarbeitete. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Billières eine eigene Marke gründen würde. Es war ein logischer Schritt für einen begabten Techniker mit besonderen Ansichten. „Wir leben in einem unendlichen Universum, das nur durch unsere eigenen Gedanken und Überzeugungen begrenzt ist“, sagte Billières einmal. Es dauerte ein Jahrzehnt, um die GNS1 zu entwickeln, eine Uhr, die durch zwei Patente geschützt ist. Die Entwicklung der GNS2 hat einmal mehr gezeigt, dass großartige Dinge passieren, wenn Billières seinen unbegrenzten Gedanken und Überzeugungen freien Lauf lässt.
Die neue Genus GNS2 ist nicht nur ein evolutionäres Modell, sondern auch ein Kompromiss. Das klingt negativ, aber im Fall der GNS2 erwies sich der Kompromiss als ein Schritt vorwärts in der Entwicklung des ursprünglichen Konzepts. Die neue Uhr zeigt eine Mischung aus dynamischer mechanischer Komplexität und benutzerfreundlichen Details, die sehr gut funktionieren. So zeigt die GNS2-Kreation beispielsweise eine vereinfachte Anzeige und hat ein leichteres Gehäuse. Das geschlossene Zifferblatt sorgt für ein ruhigeres Aussehen, ebenso wie die beiden separaten und viel kürzeren Bewegungsketten.
Evolution erklärt
Das mechanische Herz der GNS1 ist mehr oder weniger dasselbe wie das der GNS1, aber seine „DNA“ hat sich geändert. Das Zifferblattdesign ist symmetrischer und die Zahl Acht ist jetzt deutlicher zu erkennen. Innerhalb der Zahl Acht des Zifferblatts drehen sich die durchbrochenen Zehner-Minutenscheiben unter ihren statischen schwarzen Anzeigen in entgegengesetzte Richtungen. Die „Schlange“ hat sich zu einem dreiteiligen Wesen mit auffälligen blauen Metallpfeilen entwickelt, die eine Acht um diese Scheiben schlängeln und so die Minuten anzeigen. Die ursprüngliche Kreation hatte eine komplizierte, rotierende Art, die Stunden anzuzeigen, aber das Zifferblatt der Uhr der neuesten Generation zeigt leicht lesbare feste Indizes. Eine zweite dreiteilige Schlange bewegt sich entlang der Peripherie des Zifferblatts an ihnen vorbei.
Ja, die GNS2 ist schlichter als die GNS1, aber das heißt nicht, dass die neue Uhr nicht kompliziert ist. Das ist sie ganz sicher. Die Verzierung des Zifferblatts ist strukturiert und spielt mit Licht. Die gehämmerte Struktur der halbmondförmigen Teile, die die Acht flankieren, erzeugt ein dynamisches Aussehen, das zu den beweglichen Objekten der Uhr passt. Hinzu kommen die aufgesetzten Stundenmarkierungen und polierten Speichen der zentralen Zähler, die das Licht am lebhaftesten reflektieren. Die verschiedenen Grautöne glänzen und funkeln auf dezente und raffinierte Weise, während die blauen und schwarzen Details hervorstechen, aber nicht auffallen.
Haptische Qualitäten
Die Genus GNS2 ist keineswegs eine kleine Uhr. Aber das 43 × 18,8 mm große Gehäuse ist aus Titan gefertigt, was bedeutet, dass es weniger wiegt, als es aussieht. Die Liebe zum Detail setzt sich hier fort, wie die ausgehöhlten, sandgestrahlten Flanken des Gehäuses deutlich zeigen. Sie lassen das Gehäuse etwas kleiner aussehen. Das große, kastenförmige Saphirglas ohne Ränder ermöglicht zwar einen ungehinderten Blick auf die dreiteilige Stunden-„Schlange“ an der Außenseite des Zifferblatts, doch dieses Merkmal ist auch der Grund für die Dicke der Uhr.
Obwohl dies die bisher schlichteste Uhr von Genus ist, wird sie sicherlich nicht unbemerkt bleiben. Sie ist einfach zu groß und auch zu besonders, um unbemerkt zu bleiben. Das geringe Gewicht und das große Saphirglas machen sie zu einer angenehm zu tragenden und ansprechenden Uhr, während die phänomenale Verarbeitung sie ebenso angenehm anzufassen macht.
Die Kraft hinter der Evolution
Das Kaliber 260Rh-2 im Inneren der GNS2 ist weitgehend dasselbe wie das Uhrwerk in der GNS1. Ein Federhaus treibt ein Uhrwerk an, das viel Energie benötigt. Billières konzipierte ein zweiteiliges Uhrwerk, wobei ein Teil der Energie und ihrer Übertragung gewidmet ist und der zweite Teil der Verteilung und Regulierung der Energie. Dieses eine Federhaus verleiht der Uhr immer noch eine Gangreserve von 50 Stunden, was für ein unkonventionelles 278-teiliges Uhrwerk mit so vielen beweglichen Teilen geradezu beeindruckend ist.
Achten Sie bitte auch auf die blauen Oberflächen des Regulierorgans und die spiegelpolierten Veredelungen. Billières hat das Uhrwerk nicht nur entworfen und gebaut, sondern es auch in seiner Genfer Werkstatt von Hand verziert. Und um Ehre zu erweisen, wem Ehre gebührt: Er bekam dabei auch etwas Hilfe von seiner Schwester Sarah.
Der evolutionäre Sprung – von GNS1 zu GNS2
Die GNS2 ist nicht einfach eine Überarbeitung der GNS1; sie stellt eine bewusste und durchdachte Weiterentwicklung von Design und Technik dar. Während die GNS1 eine neue Art der Zeitanzeige einführte, perfektioniert die GNS2 dieses Konzept, indem sie sowohl die Lesbarkeit als auch die mechanische Komplexität verbessert und gleichzeitig eine benutzerfreundlichere und ästhetisch ausgewogenere Uhr schafft.
Designentwicklung
Bei der GNS1 wurde die Zeit mithilfe eines Systems beweglicher Elemente angezeigt, die sich auf ziemlich faszinierende Weise um das Zifferblatt bewegten. Dazu gehörte die Verwendung rotierender Zahlen, Scheiben und umlaufender Strukturen. Das System war zwar atemberaubend, konnte aber für diejenigen, die an die Unmittelbarkeit traditioneller Zeiger gewöhnt waren, eine Herausforderung darstellen. Die GNS2 behält die mechanische Dynamik bei, verbessert jedoch die Lesbarkeit, indem die Anordnung dieser Elemente intuitiver gestaltet wird.
Eine der bedeutendsten ästhetischen Änderungen ist die Verfeinerung des Zifferblatts. Die GNS2 verfügt über ein saubereres, stromlinienförmigeres Aussehen und reduziert die visuelle Komplexität, ohne die komplizierte Mechanik zu beeinträchtigen, die Genus-Uhren auszeichnet. Das Layout ist so gestaltet, dass die zeitanzeigenden Komponenten sofort von den dekorativen Elementen unterscheidbar sind, sodass der Träger die Zeit leichter auf einen Blick ablesen und gleichzeitig die Kunstfertigkeit der Uhr genießen kann.
Darüber hinaus wurde das Gehäusedesign subtil verändert, um den Tragekomfort zu verbessern. Die GNS2 weist ein etwas dünneres Profil auf, sodass sie bequemer am Handgelenk sitzt. Die Kurven des Gehäuses sind ergonomischer und die Gesamtabmessungen wurden fein abgestimmt, um sicherzustellen, dass sich die Uhr wie eine Erweiterung des Trägers und nicht wie ein Accessoire anfühlt. Diese Betonung des Tragekomforts stellt einen weiteren Evolutionsschritt dar, der die GNS2 praktischer für den täglichen Gebrauch macht, ohne ihren Luxusstatus zu beeinträchtigen.
Mechanische Innovation
Mechanisch gesehen wird die Entwicklung der Genus-Uhren bei der GNS2 am deutlichsten. Eine der wichtigsten Innovationen der GNS1 war die Verwendung einer dezentralen Stunden- und Minutenanzeige, wobei die Minuten durch ein rotierendes Genus-Element (eine schlangenartige Struktur, die sich um das Zifferblatt bewegt) angezeigt wurden. In der GNS2 wurde dieses System verfeinert, um sowohl die Genauigkeit als auch die Langlebigkeit zu verbessern.
Das Uhrwerk im Inneren der GNS2 ist eine aktualisierte Version des Uhrwerks der GNS1. Es handelt sich um ein Uhrwerk mit Handaufzug, das eine längere Gangreserve bietet, die jetzt bis zu 50 Stunden halten kann. Das Uhrwerk besteht aus einer noch größeren Anzahl von Komponenten – weit über 400 –, die alle sorgfältig von Hand fertiggestellt und zusammengebaut werden. Dies ist ein Beweis für die hohe Handwerkskunst, die in jede Genus-Uhr einfließt.
Was die GNS2 von ihrem Vorgänger unterscheidet, ist die erhöhte Komplexität ihres Genus-Elements. In der GNS2 bewegt sich dieses Element nicht nur um das Zifferblatt, sondern ändert auch seine Form, während es sich bewegt, fast wie ein lebender Organismus, der sich an seine Umgebung anpasst. Das Genus besteht aus mehreren miteinander verbundenen Segmenten, von denen sich jedes unabhängig bewegen kann, was den Anschein einer organischen, fließenden Bewegung erweckt. Diese mechanische Choreographie ist eine Meisterleistung der modernen Uhrmacherkunst und zeigt, wie Genus die Grenzen dessen erweitert, was mit mechanischen Uhren erreicht werden kann.
Darüber hinaus verfügt die GNS2 über ein robusteres Stoßdämpfungssystem, das die empfindliche Mechanik im Inneren vor Stößen und Erschütterungen des Alltags schützt. Diese Verbesserung ist eine direkte Reaktion auf das Feedback der Träger der GNS1 und zeigt, wie sich Genus nicht nur in Bezug auf Kunstfertigkeit und Mechanik, sondern auch in Bezug auf Funktionalität und Haltbarkeit weiterentwickelt.
Die Rolle von Kunst und Wissenschaft bei der Entwicklung der GNS2
Um die Bedeutung der GNS2 voll zu würdigen, ist es wichtig, die Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft bei ihrer Entstehung zu berücksichtigen. Bei der Entwicklung der GNS2 geht es nicht nur um mechanische Verbesserungen oder Designoptimierungen; es geht darum, die Präzision der Wissenschaft mit der Kreativität der Kunst auf eine Weise zu verbinden, die beide Bereiche übersteigt.
Uhrmacherkunst als Kunstform
Seit Jahrhunderten gilt die Uhrmacherkunst als Kunstform, wobei Uhrmachermeister ihr Leben der Perfektionierung der komplizierten Mechanik und Ästhetik von Uhren widmen. Die GNS2 setzt diese Tradition fort, indem sie sowohl die künstlerischen als auch die technischen Aspekte der Uhrmacherei berücksichtigt. Das Zifferblatt der GNS2 beispielsweise ist nicht nur eine funktionale Zeitanzeige, sondern eine Leinwand, auf der das Konzept der Zeit zum Ausdruck kommt. Das bewegliche Genus-Element ähnelt eher einer kinetischen Skulptur als einem traditionellen Uhrzeiger, wobei jedes Segment des Genus so gefertigt ist, dass es sich in perfekter Harmonie mit den anderen bewegt.
Die Handwerkskunst bei der Herstellung der GNS2 ist von höchster Qualität. Jede Komponente, egal wie klein, wird von Hand mit traditionellen Techniken wie Perlage, Genfer Streifen und Anglierung veredelt. Diese Veredelungstechniken verleihen dem Uhrwerk eine zusätzliche Schönheitsebene und machen es optisch ebenso atemberaubend wie mechanisch ausgefeilt.
Uhrenspezifikationen
MARKE
Genus
MODELL
GNS2
REFERENZ
GNS2 T5
ZIFFERBLATT
Silber mit Körnung, Achter-Design mit drei gebläuten Winkeln für die Minuten, periphere Spur mit drei gebläuten Winkeln für die Stunden
GEHÄUSEMATERIAL
Titan Grade 5
GEHÄUSEABMESSUNGEN
43 mm (Durchmesser) × 18,8 mm (Dicke)
GLAS
Saphirglas in Boxform
GEHÄUSERÜCKSEITE
Titan Grade 5 und Saphirglas
UHRWERK
Genus 260Rh-2: Manufakturkaliber, Handaufzug, Frequenz 18.000 Halbschwingungen pro Stunde, 50 Stunden Gangreserve, 26 Steine, 278 Komponenten
WASSERDICHTIGKEIT
3 ATM
ARMBAND
Auswahl aus Alligatorleder, Kalbsleder mit Satteloptik oder gepolstertem und genähtem Gummi, Farbe nach Wahl, Dornschließe aus Titan Grade 5, Faltschließe auf Anfrage
FUNKTIONEN
Nur Zeit (periphere Stunden und Minutenanzeige in Form einer Acht)
PREIS
58.250 CHF / 61.360 € / 66.100 US$ (alle Preise ohne Steuern)
BESONDERE HINWEISE
Limitierte Auflage von 18 Stück