Chopard L.U.C Heritage EHG Moon 122 Uhr

Obwohl das eigentliche Jubiläum erst 2024 stattfand, hielt Chopard noch ein paar Monate durch, um die École d’Hologerie de Genève (Ecole d’Hologerie de Genève) zu feiern. Chopard wurde zwar 36 Jahre nach der Schule gegründet, pflegt aber bereits seit 2004 eine Partnerschaft mit der Institution und liefert unter anderem die Kaliber, mit denen die Studenten im vierten Jahr ihre Abschlussuhren fertigen. Zum 200-jährigen Jubiläum der EHG hat Chopard ein neues Kaliber auf Basis des Schulkalibers entwickelt und es mit einem atemberaubenden Himmelszifferblatt kombiniert, um die Chopard L.U.C. Heritage EHG Moon 122 zu kreieren.

Die Schule – die sich in Plans-les-Ouates befindet, näher an Rolex und Patek Philippe als am Chopard-Hauptsitz in Meyrin – verwendet verständlicherweise einfachere Kaliber als das hier gezeigte. Doch um diesen Anlass zu feiern, wollte Chopard natürlich noch etwas mehr auf den Tisch legen. Zunächst das Gehäuse. Das Gehäuse aus 18 Karat „ethischem“ Roségold hat einen Durchmesser von 44 mm und eine Höhe von 12,7 mm. Der Mondphasenkorrektor befindet sich diskret zwischen den Bandanstößen bei 6 Uhr, und die kontrastierende Bündchenung des abgerundeten Gehäusebandes bietet meiner Meinung nach einen schönen optischen Akzent. Ja, sie trägt sich groß, aber sie trägt sich wie eine Taschenuhr, die zur Armbanduhr umfunktioniert wurde – denn genau das ist sie. Das Uhrwerk im Inneren ist (ganz entfernt) an die Architektur von Taschenuhrwerken und die damit verbundene Größe angelehnt, und das Gehäuse erinnert bewusst an frühe Chopard-Taschenuhren. Daher der Name „Heritage“, den die Marke bereits für die L.U.C. Heritage Grand Cru von 2014 und den L.U.C. 1963 Heritage Chronograph von 2023 verwendet hat.

Was ich nicht ganz begreifen kann, ist, warum sich die Marke für ein Wildlederarmband mit zwei Nähten für diese äußerst elegante Uhr entschieden hat. Die Kontrastnähte passen überhaupt nicht, egal wie bequem ich das Armband fand. Ich hätte genauso gut ein Nato-Armband tragen können. Die Uhr ist bis 30 Meter wasserdicht, und das Armband hat eine zum Gehäuse passende Faltschließe. Und nein, ich kenne die Standards für ethisches Roségold nicht.

Ein großes Gehäuse bietet aber auch viel Platz für ein faszinierendes Zifferblatt, und Chopard hat uns in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Das Aventurin-Zifferblatt funkelt prächtig, ein Effekt, der durch die aufgedruckten Sternbilder der nördlichen Hemisphäre sowohl unterbrochen als auch verstärkt wird. Einerseits wirken sie im Zusammenspiel mit dem Funkeln des Aventurins recht aufdringlich, andererseits behindern sie etwas von diesem Funkeln. Ich hätte darauf verzichten können; die Sternbilder, wie auch das Armband, ziehen die Uhr etwas herunter. Was sehr gut funktioniert, sind die gekerbten Dauphine-Zeiger und die beiden Zeiger, beide handgefertigt. Bei 9 Uhr ziert ein Globus aus Roségold und blauem Lack das Sekundenregister. Bei 3 Uhr gibt eine Öffnung den Blick auf eine roségoldene Mondoberfläche frei, über die eine Aventurinscheibe verläuft, die die Mondphase anzeigt; sie ist auf 122 Jahre genau. Ich persönlich finde eine traditionelle rotierende Mondscheibe attraktiver als eine Scheibe, die den Mond verdeckt, aber der doppelte Aventurin hier war sehr ansprechend. Ein letzter Hinweis auf dem Zifferblatt ist der vergoldete Chopard-Schriftzug, der auf die Unterseite des Saphirglases gedruckt ist und einen Schatten auf das restliche Zifferblatt wirft.

Ich erwähnte, dass CHopard Basiswerke für Studierende der EHG liefert, und zwar das L.U.C. 06.01-L. Dieses Werk inspirierte das L.U.C. 63.01-L, das 2010 in Zusammenarbeit mit der Hochschule entwickelt wurde und als Grundlage für das Kaliber 63.04-L dient, das wir in der L.U.C. Heritage Moon 122 finden. Das Handaufzugswerk 63.04-L ergänzt das 63.01-L, das über ein schlichtes Zifferblatt mit laufender Sekunde bei 9 Uhr verfügte, um die Mondphasenkomplikation. Wie man sieht, ist das 63.04-L eine außergewöhnlich vollendete Uhr, die neben ihrem Mittelstein das prestigeträchtige Genfer Siegel trägt. Die Brücken sind mit Streifen und Anglierungen verziert, und der Schwanenhalsregler ist integriert. Die Uhr läuft mit 21.600 Halbschwingungen pro Stunde und bietet bei vollem Aufzug eine Gangreserve von 60 Stunden.

Design und Ästhetik

Das Gehäuse der L.U.C Heritage EHG Moon 122 besticht durch seine markante tonnenförmige Form – eine klare Hommage an den Vintage-Uhrenstil des frühen 20. Jahrhunderts. Mit komfortablen 40 x 40 mm bietet die Uhr die perfekte Balance zwischen Präsenz und Tragbarkeit und spricht sowohl moderne als auch klassische Ansprüche gleichermaßen an.

Das Gehäuse aus 18 Karat Weißgold besticht durch polierte Oberflächen mit fein gebürsteten Kanten, die das Licht wunderschön einfangen und reflektieren und so die meisterhafte Veredelungskunst von Chopard unterstreichen. Diese Verfeinerung setzt sich auch beim Zifferblatt fort, das mit subtilen Texturen und Farben exquisit gestaltet ist. Das silberfarbene Zifferblatt mit Guillochierung verleiht Tiefe und Charakter und bildet den perfekten Hintergrund für die raffinierten Anzeigen.

Die Stundenmarkierungen aus poliertem Weißgold sind mit schlichten römischen Ziffern versehen und verleihen der Uhr einen ausgesprochen klassischen und zugleich modernen Look. Die gebläuten Stahlzeiger im Dauphine-Stil gleiten elegant über das Zifferblatt und bieten hervorragende Ablesbarkeit bei allen Lichtverhältnissen.

Mondphasenanzeige

Das zweifellos faszinierendste Merkmal der Heritage EHG Moon 122 ist ihre exquisite Mondphasenanzeige bei 6 Uhr. Diese Funktion verleiht der Uhr nicht nur optische Eleganz, sondern demonstriert auch Chopards Kompetenz in der Beherrschung komplexer Uhrmachertechniken. Die Mondphasenanzeige folgt präzise dem Mondzyklus und muss nur alle 122 Jahre korrigiert werden – daher auch ihr Name.

Die Mondphasenscheibe selbst ist ein kunstvolles Meisterwerk, sorgfältig und präzise gefertigt. Sie zeigt die Mondoberfläche in außergewöhnlicher Detailliertheit und bietet eine faszinierende Darstellung, die Form und Funktion harmonisch vereint. Diese Liebe zum Detail ist Ausdruck von Chopards Anspruch an Exzellenz und verleiht der Uhr einen Status, den Sammler und Kenner zu schätzen wissen.

Uhrwerk und technische Daten

Im Herzen der L.U.C Heritage EHG Moon 122 schlägt das Kaliber L.U.C 96.21-L – ein Beweis für die uhrmacherische Kompetenz von Chopard. Dieses mechanische Uhrwerk mit Automatikaufzug verfügt über 32 Steine ​​und schwingt mit einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde (4 Hz) – für außergewöhnliche Präzision und Zuverlässigkeit.

Ein besonderes technisches Merkmal dieses Uhrwerks ist der Mikrorotor aus 22-karätigem Gold. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rotoren, die einen Großteil des Mechanismus verdecken, ermöglicht das kompakte Design des Mikrorotors einen ungehinderten Blick auf das Uhrwerk durch den Saphirglasboden und gibt so die Möglichkeit, die außergewöhnliche Verarbeitung und Handwerkskunst im Inneren zu bewundern.

Das Kaliber L.U.C 96.21-L bietet eine bemerkenswerte Gangreserve von ca. 65 Stunden und bietet dem Träger Komfort und Zuverlässigkeit zugleich. Das Uhrwerk ist vom renommierten COSC (Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres) zertifiziert und trägt das Genfer Siegel (Poinçon de Genève). Dies bestätigt die Einhaltung strenger Standards für Präzision, Langlebigkeit und außergewöhnliche Handwerkskunst.

Armband und Tragekomfort

Die Heritage EHG Moon 122 wird durch ein elegantes, handgenähtes Alligatorlederarmband ergänzt, das Gehäuse und Zifferblatt perfekt ergänzt und für zusätzliche Haltbarkeit und Tragekomfort sorgt. Der dunkle Farbton des Armbands kontrastiert harmonisch mit den Silber- und Weißgoldtönen von Gehäuse und Zifferblatt und rundet das edle Erscheinungsbild der Uhr ab. Die Dornschließe aus Weißgold mit dezent eingraviertem Chopard-Logo sorgt für sicheren und bequemen Sitz.

Limitierte Auflage und Exklusivität

Wie viele außergewöhnliche Uhren wird auch die Heritage EHG Moon 122 in limitierter Auflage gefertigt, was ihre Beliebtheit bei Sammlern weiter steigert. Diese Exklusivität sorgt dafür, dass der Besitz eines solchen Stücks etwas Besonderes und Einzigartiges bleibt und die Uhr über ein bloßes Luxusobjekt hinaus zu einem wertvollen Sammlerstück und Erbstück macht.

Zielgruppe und Attraktivität

Die Chopard L.U.C Heritage EHG Moon 122 spricht vor allem erfahrene Uhrensammler und Uhrenliebhaber an, die Wert auf präzise Handwerkskunst und zeitloses Design legen. Zu ihrer Zielgruppe gehören Menschen, die technische Komplexität, feine Handwerkskunst und die subtile Eleganz eines traditionsreichen Designs schätzen. Darüber hinaus sorgt die Verbindung traditioneller Ästhetik mit modernen Uhrmachertechnologien für generationsübergreifende Attraktivität – von älteren Sammlern, die klassischen Stil schätzen, bis hin zu jüngeren Liebhabern, die sich für technische Raffinesse begeistern.

Solche Einzelstücke von Chopard sind immer interessant. Die Marke scheint sie überall dort einzusetzen, wo sie passen, und ich gebe zu, dass diese Uhr am besten als L.U.C. bezeichnet wird, aber hauptsächlich für das, was sie nicht ist (eine Alpine Eagle, eine Mille Miglia oder eine Damenuhr). Die Uhr schafft es jedenfalls, Schönheit und Funktionalität zu vereinen, womit viele High-End-Uhren heutzutage zu kämpfen scheinen. Die Chopard L.U.C. Heritage EHG Moon 122 ist auf nur 20 Exemplare limitiert, und zum Redaktionsschluss war der Preis für die Chopard L.U.C. Heritage EHG Moon 122 noch nicht bekannt. Basierend auf aktuellen Chopard-Modellen wie der Spirit of Shi Chen würde ich einen Verkaufspreis von 45.000 bis 55.000 US-Dollar erwarten.